Was ist die Ejektionsfraktion? Was versteht man unter HFrEF und HFpEF?

Herzinsuffizienz wird durch eine gestörte Herzfunktion verursacht. Bei körperlicher Aktivität müssen sowohl die Herzfrequenz als auch die mit jedem Herzschlag ausgepumpte Blutmenge steigen, um den Anforderungen der beanspruchten Muskeln gerecht zu werden. Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab und Kurzatmigkeit tritt auf, wenn die Blutzufuhr nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Die Ejektionsfraktion (EF) ist der Prozentsatz des Blutes in einer Herzkammer, der pro Schlag ausgestoßen wird. Die EF kann mithilfe der Echokardiographie (Herz-Ultraschall) einfach und zuverlässig gemessen werden. Verringert sich die EF aufgrund einer Verletzung des Herzmuskels, wie beispielsweise nach einem Herzinfarkt, ist die Kontraktion des Herzmuskels schwächer und die Pumpleistung reduziert. Die unzureichende Entleerung der linken Herzkammer, der Hauptpumpkammer, führt auch zur vermehrten Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenstau) und Kurzatmigkeit.

Für eine beeinträchtigte Herzfunktion gibt es auch wichtige andere Ursachen, beispielsweise eine gestörte Entspannungsphase der Herzkammer. Die im Ultraschall gemessene EF ist dabei meist normal oder sogar erhöht.

Symptome und Anzeichen einer Herzinsuffizienz aufgrund einer verringerten EF werden als HFrEF (Heart Failure with reduced Ejection Fraction) bezeichnet. Weist ein Patient die gleichen Symptome und Anzeichen auf wie bei einer HFrEF, hat aber eine normale EF, spricht man von HFpEF (Heart Failure with preserved Ejection Fraction).

Treten die Symptome und Anzeichen bei erhaltener EF auf, wird der Begriff HFpEF oder Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion verwendet. Eine normale EF liegt in der Regel bei etwa 70 %. Eine EF unter 40 % gilt als reduziert (HFrEF), über 40 % als erhaltene EF (HFpEF). Viele Patienten haben eine EF zwischen 40-49 %, die als leicht reduziert gilt. Diese leicht reduzierte EF wird seit kurzem als HFmrEF oder Herzinsuffizienz mit einer mittleren EF bezeichnet.

Warum ist die Ejektionsfraktion wichtig?

Die EF wird in vielen Medikamentenstudien zur Abschätzung des Ausmaßes der Herzbeeinträchtigung verwendet, wobei der Fokus hauptsächlich Patienten mit HFrEF galt. Erst vor kurzem wurde erkannt, dass die Häufigkeit von Herzinsuffizienzsymptomen auf eine gestörte Entspannung des Herzmuskels (HFpEF) im Gegensatz zu einer reduzierten Kontraktion (HFrEF) zurückzuführen ist. Diese verschiedenen Patientenkategorien erfordern in der Regel eine unterschiedliche medikamentöse Behandlung. Da die meisten Studien mit Patienten mit HFrEF durchgeführt wurden, treffen die Nachweise für effektive Behandlung und die Behandlungsempfehlungen am besten auf diese Patienten zu. Seit einiger Zeit besteht jedoch ein großes Interesse an der Erforschung der wirksamsten Therapie für Patienten mit HFpEF. Derzeit basiert die Therapie auf der Behandlung der individuellen Symptome.

Die einfache Messung der EF mittels Echokardiographie ist für Ärzte bei der Erstellung eines individuellen Behandlungsplans für Patienten mit Herzinsuffizienz äußerst hilfreich.

ESC-Leitlinien für Herzinsuffizienz

Wissenswerte Patienteninformationen

Dieser Patientenleitfaden der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology, ESC) soll einen Überblick über die neuesten evidenzbasierten Empfehlungen zur Diagnose und Behandlung von Herzinsuffizienz geben.

  • Patienten sollen insbesondere beim Verständnis der Folgenden Faktoren unterstützt werden:
  • Haupttypen von Herzinsuffizienz
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzinsuffizienz
  • Eventuell geeignete Medizinprodukte (Geräte)
  • Rolle der Rehabilitation
  • Management durch ein multidisziplinäres Team
  • Rolle der Selbstfürsorge beim Umgang mit der Erkrankung

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