Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) – Sacubitril/Valsartan

Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI) kombinieren zwei blutdrucksenkende Mittel (Sacubitril und Valsartan).

Jüngste Studien haben gezeigt, dass dieses Medikament die Lebenserwartung steigern kann und in dieser Hinsicht ACE-Hemmern, die üblicherweise zur Behandlung der Herzinsuffizienz eingesetzt werden, überlegen ist. ARNI wird derzeit zur Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion, also eingeschränkter Funktion der Hauptpumpkammer, verwendet. In Frage kommen Patienten, die trotz umfassender medikamentöser Behandlung ihrer Herzinsuffizienz weiterhin Symptome haben oder ACE-Inhibitoren nicht gut vertragen.

Wie funktioniert es? Die beiden Wirkstoffe Sacubitril und Valsartan ergänzen sich in ihrer Wirkweise. Valsartan hemmt das bei Herzinsuffizienz schädliche Hormon Angiotensin II aus der Niere: es blockiert die Rezeptoren, an die sich Angiotensin II bindet. Dadurch werden die schädlichen Auswirkungen des Hormons auf das Herz vermieden und die Blutgefäße können sich erweitern.
Sacubitril blockiert den Abbau körpereigener natriuretischer Peptide. Dadurch können die natriuretischen Peptide länger und besser wirken und Natrium und Wasser können besser ausgeschieden werden. Dies schont das Herz und der Blutdruck sinkt. Durch die kombinierte Wirkung der beiden Mittel wird das angeschlagene Herz entlastet.

Welche Vorteile sind zu erwarten? Durch Sacubitril/Valsartan sind weniger Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herzinsuffizienz notwendig und die Überlebenschancen erhöhen sich.

Nebenwirkungen: Die Behandlung mit ARNI wird sehr gut vertragen. Als schwerwiegendste, aber extrem seltene potenzielle Nebenwirkung von Sacubitril/Valsartan kann es jedoch zu einer schweren allergischen Reaktion kommen: das sogenannte Angioödem ist ein schnelles Anschwellen tieferer Hautgewebe sowie der Gewebe um den Hals und verursacht Atembeschwerden. Mit Sacubitril/Valsartan darf erst 36 Stunden nach Absetzen des ACE-Inhibitors begonnen werden. Sacubitril/Valsartan darf nicht zusätzlich zu ACE-Inhibitoren oder ARB eingenommen werden. Patienten, die Husten hatten oder allergisch auf ACE-Inhibitoren reagieren oder in der Vergangenheit aus irgendeinem Grund unter einem Angioödem gelitten haben, dürfen das Medikament nicht einnehmen. Die häufigsten Nebenwirkungen von Sacubitril/Valsartan (die mehr als 1 von 10 Patienten betreffen können) sind niedriger Blutdruck, hoher Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie) oder leichte Beeinträchtigungen der Nierenfunktion.

Top-Tipps: Die aktuellen ESC-Leitlinien empfehlen, Sacubitril/Valsartan Herzinsuffizienz-Patienten zu verschreiben, die trotz einer Behandlung mit einem ACE-Hemmer oder ARB in maximaler Dosis immer noch symptomatisch sind. Sacubitril/Valsartan kann ebenfalls bei symptomatischen Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion in Betracht gezogen werden, die zuvor nicht mit einem ACE-Hemmer oder ARB behandelt wurden. Es darf nicht von Patienten eingenommen werden, die ACE-Inhibitoren oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) einnehmen.

Auch bekannt als:

  • Sacubitril/Valsartan
    (Entresto®)

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ESC-Leitlinien für Herzinsuffizienz

Wissenswerte Patienteninformationen

Dieser Patientenleitfaden der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology, ESC) soll einen Überblick über die neuesten evidenzbasierten Empfehlungen zur Diagnose und Behandlung von Herzinsuffizienz geben.

  • Patienten sollen insbesondere beim Verständnis der Folgenden Faktoren unterstützt werden:
  • Haupttypen von Herzinsuffizienz
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzinsuffizienz
  • Eventuell geeignete Medizinprodukte (Geräte)
  • Rolle der Rehabilitation
  • Management durch ein multidisziplinäres Team
  • Rolle der Selbstfürsorge beim Umgang mit der Erkrankung

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