sGC-Stimulatoren
Lösliche Guanylatcyclase-Stimulatoren (sGCS) und -Aktivatoren reduzieren oxidativen Stress, indem sie den Stickstoffmonoxidspiegel in Herz und Blutgefäßen erhöhen. Diese Medikamente sind neu und ihre Verwendung bei Herzinsuffizienz ist begrenzt und noch nicht gut etabliert. Ein sGCS ist z. B. Riociguat, das für die Behandlung von Lungenhochdruck, der sich auf die Blutgefäße in der Lunge auswirkt, zugelassen ist. Vericiguat ist ein weiterer sGCS und kann zusätzlich zur standardmäßigen medikamentösen Behandlung dazu beitragen, Krankenhausaufenthalte bei schwerer Herzinsuffizienz zu verhindern.
Wie funktioniert es? Etwa ein Viertel der Patienten mit Herzinsuffizienz hat einen niedrigen Gehalt an zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP). Das cGMP-Molekül ist ein wichtiger intrazellulärer Botenstoff, der Herz, Gefäße und Nieren schützt. Eine der Hauptwirkungen von cGMP ist die Entspannung von Blutgefäßen und Herzzellen. Lösliche Guanylatcyclase-Stimulatoren (sGCS) erhöhen die Bildung von cGMP, reduzieren daher die Steifigkeit von Herzzellen und Gefäßen.
Welche Vorteile sind zu erwarten? Bei Patienten, die wegen Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert wurden und deren linksventrikuläre Ejektionsfraktion unter 45 % liegt, kann Vericiguat Rehospitalisierungen aufgrund der Herzinsuffizienz reduzieren und die Lebensdauer verlängern.
Nebenwirkungen: Vericiguat ist im Vergleich zum Placebo gut verträglich. Eine kleine Anzahl von Patienten wies symptomatische Hypotonie (zu niedrigen Blutdruck) und Anämie auf.
Top-Tipp: Vericiguat wird einmal täglich oral als Tablette eingenommen. Wie bei anderen Arzneimitteln gegen Herzinsuffizienz wird die Dosis in mehreren Schritten langsam erhöht.